25.2.2007 – 3.3.2007
Rotorua empfängt uns mit einem leichten aber ständigen Schwefelgeruch und lässt uns bereits erahnen was uns hier erwartet. Drei Tage wollen wir es hier aushalten und in dieser Zeit besuchen wir drei der Gegenden die thermisch sehr aktiv sind. Hier blubbert der Schlamm und es dampft überall aus dem Boden und kleine Seen, deren chemische
Zusammensetzung sich aus den verschiedensten Farben von Grün über Blau bis Gelb und Rot nur erahnen lässt. Zu den Highlights zählen ausserdem ein täglich ausgelöster
Geysir, dem man mit Seifenwasser etwas auf die Sprünge hilft, von Schwefelkristallen umrahmte Löcher (Fumarolen) sowie verschiedenste Sinterterrassen.
Rotorua liegt inmitten einer geothermisch aktiven Zone, die sich über mehrere hundert Kilometer in Nordost-Südwest Richtung von White Island bis zu den zentralen Vulkanen der Nordinsel erstreckt. Die thermisch aktiven Zonen lassen sich daher nicht auf einige wenige Gebiete beschränken; überall, selbst inmitten von Rotorua, dampft es aus dem Boden oder treten heisse Quellen an die Oberfläche. Genau so eine zeigt uns auch Simon, ein Bekannter von Matti, der vor einigen Monaten nach Rotorua gezogen ist. Nach dem gemeinsamen Abendessen mit seiner Familie nehmen wir zu dritt in einem ca. 37° heissen Bach ein entspannendes Bad unter Sternenschein. Nochmals vielen Dank an Simon und seine Familie für die Gastfreundschaft und den schönen Abend.
Doch Rotorua hat nicht nur Schwefelgeruch zu bieten, auch Benzingeruch liegt an einer Ecke in der Luft; wiedermal gönnen wir uns den Luxus einer kleinen privaten Endurotour vor den Toren Rotoruas. Barbara kriegt die Gelegenheit zwei 250ccm-Maschinen zu vergleichen, während Matti und der Guide zweimal die Motorräder tauschen. Nach einigen heftigen Herausforderungen für Barbara finden wir schliesslich eine Gangart und Routenwahl die beiden gerecht wird. Für Barbara einfachere Hügel und Wiesenpassagen, die Matti und der Guide zu Steilauf- und abfahrten sowie Endurosonderprüfungen ausbauten…
Trotz dem veränderlichen Wetter mit zwar viel Sonne, doch auch immer mal wieder einem Regenschauer, wollen wir doch die wunderschöne Tageswanderung beim Mt. Tongariro nicht auslassen und fahren über die Desert Road, dessen Landschaft dank vulkanischer Aktivität ziemlich karg und steppenähnlich aussieht ins kleine Dorf National Park. Um dem grossen Touristenstrom zu entgehen, versuchen wir einen der frühen Sonderbusse (die alle von kleinen Unternehmen geführt werden) zu buchen. Dieses Unterfangen stellt sich als ziemlich kompliziert heraus, da unser Backpacker nur seinen eigenen Spätbus verkaufen will und wir nur nach langem rumrennen und nachhaken schliesslich von einem passenden Bus erfahren; die lockere Kiwimentalität ist hier ziemlich kontraproduktiv… Doch immerhin der Wetterbericht ist relativ gut; ab Mittag soll es sonnig werden!
Dank unserem Bus sind wir frühzeitig am Start, und vor den meisten anderen Touristen nehmen wir die 16.5 km lange Strecke der Tongariro Crossing, die als eine der schönsten Tageswanderungen Neuseelands gilt, in Angriff. Die einzige Aufhellung des bewölkten Himmels erleben wir, als sich der Gipfel des Mt. Tongariro für kurze Zeit von den Wolken befreit als wir ihn beklimmen; doch auch die Aussicht vom Gipfel ist nur grau und wolkig.
Kurze Zeit später ist er auch schon wieder im Grau verschwunden und das prophezeite schöne Nachmittagswetter entpuppt sich gegen 15 Uhr sogar als Regenwetter – zum Glück sind wir dann schon im Bus zurück zum Hostel. Aus reinem Interesse schaut Matti am Abend die Prognosen von 14h an, welche nach wie vor wunderschönes sonniges Wetter vorhersagen…
Der kommende Morgen ist kein bisschen besser und der Regen macht keine Anstalten aufzuhören. Doch wir haben eine lange Tagestour vor uns, so machen wir uns gewzungenermassen auf den Weg zur Coromandel Peninsula (Halbinsel). Zum Glück lichtet sich der Regen nach etwa einer Stunde und bei etwas besserem Wetter erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten Tage. Nun ist wiedermal ausschlafen angesagt und so steht nur gerade der Nordspitz auf unserem nächsten Tagesprogramm.
Viel zu spät kommen wir weg und sind erst nach Sonnenuntergang zu Hause. Matti möchte gerne einen Tauchgang machen, so entschliesst sich Barbara einen Probetauchgang zu versuchen, welche sie nach anfänglicher Nervosität erfolgreich bewältigt. Barbara ist hingerissen von der ungewohnten Welt, die sich unter Wasser auftut; selbst auf dem kleinsten Fleck gibt es etwas zu entdecken: von Pflanzen über Schnecken bis zu den farbigsten Fischen ist hier alles vertreten.
Der Reiseführer empfiehlt uns danach den Besuch des ‚Hot Water Beaches‘, an dem man bei Ebbe im Sand graben kann und sich so seine eigene heisse Badewanne ausheben kann. Dort angekommen, erfahren wir, was richtig Sache ist: Gerade mal auf einem Streifen von ca 3m liegt eine heisse Quelle; einen Meter links oder rechts davon gibt es nur kaltes Wasser. Auf diesem Gebiet drängen sich die Badegäste dicht an dicht, noch schlimmer als am Strand von Mallorca… Wir amüsieren uns ab dem Treiben der anderen Touristen, die verzweifelt mit der gemieteten Schaufel nach heissem Wasser suchen und verlassen wenig später etwas frustriert diesen Ort.
Die Coromandel Peninsula wartet mit vielen schönen Stränden, doch auch mit rauhen Abschnitten mit steilen Klippen sowie unberührter Natur auf; der perfekte Ort zum geniessen und ausspannen. Auch das Wetter war uns hold und so hoffen wir auf weiterhin gutes Wetter in den letzten Tagen im Northland…
Zur Gallerie:
Hallo zäme,
jetzt sinder scho bald dehei und ich han vo dere Websiite nüüt gwüsst, jänu-han si jetzt durestudiert und muess eu zu dem Unternäme gratuliere. Tolli leischtig und super Föteli. Bin scho echli niidisch uf eui. Aber nichts desto trotz – herzlich Willkomme dehei.
Liebe Gruess Ari
Ciau Ihr zwei Reiseverrückten !!!
Es macht Spass, mit Euch zusammen wieder durch Neuseeland zu touren. Leider sitze ich dazu nur am PC und muss in meinen (zum Glück noch sehr presenten) Erinnerungen schwelgen…
Neuseeland ist wirklich eine Perle und es macht sicherlich auch 10 Jahre nach meinem Tripp noch immer viel viel viel Spass, die Landschaften und die Kiwis zu geniessen.
Verträumte Grüsse aus dem Militär in Kriens
(was für ein Unterschied…!!!)
Gruss
Üse